Rosenkranz

Inventarnummer

1968-010

Objekt

Rosenkranz

Hersteller / Herstellungsort / Lokalisierung

Süddeutschland (Abschluss: wohl Oberammergau)

Datierung

1. Hälfte 19. Jh. (Abschluss)

Material / Technik

Träger: wohl Seide, gezwirnt; Aveperlen: Holz (wohl Buchsbaum); Paternosterperlen: Silberfiligran; Anhänger (Koralle): Koralle in Fassung aus Metall (wohl Silber); Anhänger (oval): Gehäusedeckel (Meeresschnecke) in Fassung aus Metall (wohl Silber); Credokreuz: Silberfiligran; Abschluss (Kruzifix): Holz geschnitzt; Fassung aus Metall mit Metallüberzug (versilbert)

Maße

L. gesamt: 37 cm; Anhänger (Koralle): H. 2,8 cm, B. 2,2 cm; Anhänger (oval): H. 3,3 cm, B. 1,7 cm; Abschluss (Kruzifix): H. 6 cm, B. 2,9 cm

Beschreibung

5 Gesätze à 10 Perlen; die glatten, hellbraunen Aveperlen und die Paternosterperlen aus Silberfiligran sind auf violette, gezwirnte Seide aufgezogen. Der aus dem Gehäusedeckel einer Schnecke gefertigte Amulettanhänger weist eine gezackte Zargenfassung auf. Ein weiterer Amulettanhänger besteht aus drei Korallenperlen, deren Fassung eine Rose ziert. Das Credokreuz ist einteilig. Ein aus Holz geschnitztes Kruzifix, in einer Fassung aus Metall, dient als Abschluss. Zu Füßen des Gekreuzigten ist Maria dargestellt (Schmerzensmutter, Mater Dolorosa).

Beschriftung

Abschluss (Kruzifix): Vs. "IN[RI]"

Zustand

Die beiden Amulettanhänger wurden von Schwester M. Witgard Erler nachträglich hinzugefügt. Der Abschluss weist Abreibungen auf.

Eingangsjahr

1968

Provenienz

Auf Anfrage

Kommentar

Das vorliegende Objekt stammt aus dominikanischem Besitz. 1848 wohnten im Kloster Sießen noch vier Dominikanerinnen, davon zwei Laienschwestern. 1860 wurde das Kloster von den Franziskanerinnen übernommen. Die letzte Dominikanerin (Agatha Walser) verstarb im Jahr 1862. Die Datierung und die geografische Einordnung des Abschlusses basieren unter anderem auf der stilistischen Einschätzung von Dr. Constanze Werner (Oberammergau Museum); siehe E-Mail an PBS (18.4.2018).

Literatur

Zu den Dominikanerinnen von Sießen: Wespel/Heller 2005, S. 445 und 449. Zur Turbanschnecke und der Verwendung ihres Gehäusedeckels: https://de.wikipedia.org/wiki/Operculum (Zugriff vom 17.8.2018); http://www.museum-joanneum.at/fileadmin//user_upload/Presse/Aktuelle_Projekte/Textheft_Aberglauben.pdf, S. 5, hier Bezeichnung "Turboschnecke" (Zugriff vom 17.8.2018). Zum Oberammergauer Stil vgl. Beispiele in: Haller 1982, S. 98, Abb. 42–45.

Bearbeitung durch

PBS

Dateien

1968-010.jpg

Zitat

“Rosenkranz,” Die Rosenkranz-Sammlung des Klosters Sießen, accessed 8. Mai 2024, https://klostersiessen.omeka.net/items/show/2929.