Rosenkranz (Zehner)

Inventarnummer

2000-317

Objekt

Rosenkranz (Zehner)

Hersteller / Herstellungsort / Lokalisierung

Schwäbisch Gmünd (DE)?

Datierung

Ende 19. Jh.

Material / Technik

Träger: Metall, gekettelt; Aveperlen und Credokreuz: Silberfiligran; Abschluss (Kruzifix): Kreuz aus Silber, graviert, mit Korpus Christi aus Metall, mit Anhänger aus Silberfiligran

Maße

L. gesamt: 26,5 cm; Abschluss (Kruzifix): H. 5,5 cm, B. 2,3 cm

Beschreibung

1 Gesätz à 10 Perlen; die runden Aveperlen aus Silberfilligran sind durch Kettchen miteinander verbunden. Eine Paternosterperle ist nicht vorhanden (vgl. auch Gesätz von Inv.-Nr. 2000-318). Das Credokreuz aus Silberfiligran ist einteilig. Als Abschluss dient ein Kruzifix aus Metall mit gravierten Dreipass-Enden. Der Korpus Christi ist aufgelötet.

Beschriftung

Abschluss (Kruzifix): Vs. "INRI"

Zustand

Seit der Aufnahme in die klösterliche Sammlung in den 1980er Jahren wurden am Objekt keine Änderungen vorgenommen. Das Silber des Silberfiligrans und des Abschlusses ist stellenweise oxidiert.

Eingangsjahr

1980er Jahre

Provenienz

Auf Anfrage

Kommentar

Die unterschiedlichen Farbtöne der Bestandteile aus Silber deuten auf verschiedene Legierungen hin. Dies ist möglicherweise ein Hinweis, dass hier nicht eine ursprüngliche Kettelung vorliegt. Die Aveperlen und das Credokreuz aus Silberfiligran sind maschinell hergestellt, was für eine Datierung in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts spricht. Zur Datierung und Herkunft des vorliegenden Inventarisats vgl. Objekte in Salzburg 2008, Kat. 2.329. (v.a. Aveperlen und Credokreuz; Datierung Ende 19. Jh.; Herstellung Schwäbisch Gmünd), Kat. 2.330. (Datierung Mitte 19. Jh.; Herstellung Schwäbisch Gmünd), Kat. 2.331. (Datierung Ende 19. Jh.; Herstellung Schwäbisch Gmünd), Kat. 2.333. (Datierung Ende 19. Jh.; Herstellung Schwäbisch Gmünd) und Kat. 2.591. (v.a. Kruzifix; 19. Jh.; Herstellung Alpenländisch).

Der Zehner, auch Mannsbeter, Paternosterschnur oder „Faulenzer“ im süddeutschen Volksmund genannt, wird hauptsächlich von Männern benutzt. Neben dem geläufigsten Rosenkranz mit fünf Gesätzen an zehn Aveperlen und dem Psalter, der aus 150 Aveperlen besteht, ist der Zehner die dritte und kürzeste Form des Rosenkranzes. Alle drei Formen sind für dasselbe Gebet geschaffen, das aus drei Mal fünfzig Ave Maria und drei mal fünf Vaterunsergebeten besteht. Die zehn Aveperlen des Zehners müssen entsprechend öfter gebetet werden.

Literatur

Zur Formensprache des Gmünder Filigrans: Krause-Schmidt 1999, S. 208–210. Zur Einführung des halbmaschinell und maschinell gefertigten Filigrans in Schwäbisch Gmünd: ebd., S. 204. Zum Zehner: Jäger 2001, S. 16.

Bearbeitung durch

DF

Dateien

2000-317.jpg

Zitat

“Rosenkranz (Zehner),” Die Rosenkranz-Sammlung des Klosters Sießen, accessed 8. Mai 2024, https://klostersiessen.omeka.net/items/show/2675.