Rosenkranz

Inventarnummer

2000-415

Objekt

Rosenkranz

Hersteller / Herstellungsort / Lokalisierung

Deutschland

Datierung

20. Jh.

Material / Technik

Träger: verschiedene Metalle, gekettelt; Aveperlen und Paternosterperlen: Glas; Nuss: Aluminium; Abschluss (Kruzifix mit Stanehope-Linse): Kreuz aus AE mit Metallüberzug, mit Einlage aus Kunststoff; Korpus Christi und Kreuztafel aus AE mit Metallüberzug; mit Sichtlinse und Mikrofotografie

Maße

L. gesamt: 41 cm; Abschluss (Kruzifix): H. 3,6 cm, B. 2,5 cm

Beschreibung

4 Gesätze à 10 Perlen; die weißen, länglichen, ovalen Aveperlen und Paternosterperlen sind gekettelt. Die Paternosterperlen sind durch Panzerkettchen von den Aveperlen abgesetzt. Auf der Vorderseite der runden Nuss ist Christus, auf sein Herz weisend (Herz Jesu), dargestellt, auf der Rückseite die Skapuliermadonna (Skapuliermedaille). Als Abschluss dient ein mehrteiliges Kruzifix, mit einseitiger, schwarzer Einlage und Dreipass-Enden. Der Korpus Christi und die Kreuztafel sind mit kleinen Nieten am Kreuz befestigt. Unterhalb der Öse befindet sich eine Stanhope-Linse. Ihre Mikrofotografie zeigt die Wallfahrtskirche Schönenberg bei Ellwangen / Jagst (Baden-Württemberg).

Beschriftung

Nuss: Vs. "O MI JESU MISERICORDIA", Rs. "REGINA SACRI SCAPULARIS ORA PRO NOBIS"; Abschluss (Kruzifix mit Stanhope-Linse): Vs. "I[N]RI", Rs. "GM / 1315221 / A. A. / GERMANY / MOD. DEP.", auf Mikrofotografie "Wallfahrtskirche Schönenberg bei Ellwangen"

Zustand

Seit der Aufnahme in die klösterliche Sammlung in den 1990er Jahren wurden am Objekt keine Veränderungen vorgenommen. Eine Aveperle fehlt. Nuss und Kruzifix weisen Gebrauchsspuren auf.

Eingangsjahr

1990er Jahre

Provenienz

Auf Anfrage

Kommentar

Der Rosenkranz fällt durch seine spezielle Form auf: Er hat lediglich 4 Gesätze à 10 Aveperlen. Dies ist eigentlich typisch für den Armen-Seelen-Rosenkranz – allerdings sind im vorliegenden Fall die Tugendperlen (Glaube, Hoffnung und Liebe) vorhanden, und es fehlt die typische Medaille mit der Darstellung der Armen Seelen, wie sie z.B. bei Inv.-Nr. 2000-365 und Inv.-Nr. 2010-023 vorkommt. Möglich ist, dass der Rosenkranz ein Fragment ist. Möglich ist aber auch, dass es sich um eine eher wenig bekannte Form des Armen-Seelen-Rosenkranzes handelt. Die Inschrift auf der Rückseite des Kreuzes konnte bislang nicht vollständig gedeutet werden. Die Abkürzugen "MOD" (= Modell) und DEP (= Déposé), weisen daraufhin, dass das Modell registriert ist.
Die Stanhope-Linse ist eine Erfindung aus dem Jahr 1857 und geht auf René Dagron (1817–1900) zurück. Sie hatte durchschlagenden Erfolg. 1862 beschäftige Dagron 150 Angestellte, die pro Tag 12000 Stücke herstellten. Die Mikrofotografien, die durch die Linsen zu erkennen sind, wurden in Souvenirartikel, Erinnerungsstücke und Schmuckstücke eingebaut. Stanhope-Linsen werden auch heute noch hergestellt.

Literatur

Zur Stanehope-Linse: https://en.wikipedia.org/wiki/Stanhope_(optical_bijou), Zugriff vom 27.9.2019.

Bearbeitung durch

DF

Dateien

2000-415.jpg

Zitat

“Rosenkranz,” Die Rosenkranz-Sammlung des Klosters Sießen, accessed 26. April 2024, https://klostersiessen.omeka.net/items/show/2649.