Rosenkranz

Inventarnummer

2000-345

Objekt

Rosenkranz

Hersteller / Herstellungsort / Lokalisierung

Fátima (PT)?; Deutschland (Abschluss)

Datierung

20. Jh.

Material / Technik

Träger: Metall, gekettelt; Aveperlen und Paternosterperlen: Holz, gedrechselt, behandelt; Nuss: Aluminium; Einhänger (Stanhope-Linse): Holz mit Sichtlinse und Mikrofotografie; Abschluss (Kruzifix): Kreuz aus Metall (wohl AE) mit Metallüberzug (Vernickelung?); Korpus Christi aus AE mit Metallüberzug und Kreuztafel aus Metall (wohl AE), mit Metallüberzug (Vernickelung?)

Maße

L. gesamt: 47 cm; Abschluss (Kruzifix): H. 3,5 cm, B. 2,3 cm

Beschreibung

5 Gesätze à 10 Perlen; die ovalen, einst schwarzen Aveperlen und die runden, ursprünglich schwarzen Paternosterperlen sind gekettelt. Die Paternosterperlen sind durch Panzerkettchen als Abstandhalter von den Aveperlen abgesetzt. Auf der Vorderseite der herzförmigen Nuss ist Christus, auf sein Herz weisend (Herz Jesu), dargestellt, auf ihrer Rückseite vermutlich die Madonna aus Fátima. Ein länglicher, einst schwarzer Einhänger, der in der Abfolge des Rosenkranzes als Paternosterperle fungiert, enthält eine Stanhope-Linse. Ihre Mikrofotografie zeigt die Marienerscheinung in der Cova da Iria bei Fátima. Das den Rosenkranz abschließende Kruzifix mit einseitiger, schwarzer Einlage und Dreipass-Enden ist mehrteilig. Der Korpus Christi und die Kreuztafel sind mit kleinen Nieten am Kreuz befestigt.

Beschriftung

Abschluss (Kruzifix mit Stanhope-Linse): Vs. "INRI", Rs. "FATIMA", "GERMANY", auf Mikrofotografie "NOSSA SENHORA DO / ROSARIO DE FATIMA"

Zustand

Seit der Aufnahme in die klösterliche Sammlung in den 1980er Jahren wurden am Objekt keine Änderungen vorgenommen. Die Aveperlen und Paternosterperlen sind stark abgerieben.

Eingangsjahr

1980er Jahre

Provenienz

Auf Anfrage

Kommentar

Die Stanhope-Linse ist eine Erfindung aus dem Jahr 1857 und geht auf René Dagron (1817–1900) zurück. Sie hatte durchschlagenden Erfolg. 1862 beschäftige Dagron 150 Angestellte, die pro Tag 12000 Stücke herstellten. Die Mikrofotografien, die durch die Linsen zu erkennen sind, wurden in Souvenirartikel, Erinnerungsstücke und Schmuckstücke eingebaut. Stanhope-Linsen werden auch heute noch hergestellt.
Der durch die Linse erkennbare Text sowie die Inschrift auf der Rückseite des Kreuzes weisen daraufhin, dass der Rosenkranz ein Wallfahrtsandenke an Fátima ist, siehe auch Inv.-Nr. 2000-418, Inv.-Nr. 2017-013 (klosterinterne Datenbank) und Objekt in Janssen 2013, S. 70, Inv.-Nr. K 2009/55-123 (Datierung um 1980). Die Inschrift "Germany", die sich ebenfalls auf der Rückseite des Kreuzes befindet, zeigt, dass zumindest das Kreuz in Deutschland hergestellt wurde.

Literatur

Zum Wallfahrtsort Fátima: Übelhör 1989, S. 444–451, sowie https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A1tima (Zugriff vom 29.5.2018). Zur Stanehope-Linse: https://en.wikipedia.org/wiki/Stanhope_(optical_bijou), Zugriff vom 27.9.2019.

Bearbeitung durch

DF

Dateien

2000-345_a.jpg

Zitat

“Rosenkranz,” Die Rosenkranz-Sammlung des Klosters Sießen, accessed 8. Mai 2024, https://klostersiessen.omeka.net/items/show/2726.