Rosenkranz (Ordensrosenkranz)
Inventarnummer
1968-061
Objekt
Rosenkranz (Ordensrosenkranz)
Hersteller / Herstellungsort / Lokalisierung
Dominikanerinnen Kloster Sießen (DE)?
Datierung
18. Jh. (Anhänger: 19. Jh.; Abschluss: 18. Jh.)
Material / Technik
Träger: Leinen, gewebt (Band); Aveperlen: Holz (wohl Buchsbaum), gedrechselt, geschnitzt; Paternosterperlen: Holz (wohl Buchsbaum), gedrechselt; Abstandhalter: Bein, gedrechselt; Einhänger (Wendekopf): Bein, geschnitzt; Credokreuz: Bein, gedrechselt, geschnitzt; Anhänger (Medaille): AE; Abschluss (Kreuz): Kreuz aus Holz mit Einlagen aus Holz; Fassung aus AE
Maße
L. gesamt: 88 cm; Anhänger (Medaille): H. 3,8 cm, B. 2,8 cm; Abschluss (Kreuz): H. 10,3 cm, B. 6 cm
Beschreibung
10 Gesätze à 10 Perlen; die gekerbten Aveperlen und die etwas größeren, glatten Paternosterperlen sind mit Spielraum auf ein braunes Band aufgezogen. Kleine, weiße Perlen dienen als Abstandhalter und kontrastieren farblich mit den braunen Paternosterperlen wie Aveperlen. Während eine Seite des weißen Wendekopfs das Antlitz Christi zeigt, ist die andere als Schädel gestaltet. Die ballusterförmigen Arme des dreiteiligen, ebenfalls weißen Credokreuzes sind tordiert. Die Bruderschaftsmedaille (Inv.-Nr. 1969-051) trägt auf der Vorderseite das Herz Jesu. Die Rückseite zeigt das Motiv der Anbetung der Eucharistie. Ein in Messing gefasstes Holzkreuz mit beidseitigen Einlagen aus Holz und ursprünglich auch aus Perlmutt (Typus Heiliglandkreuz) bildet den Abschluss. Herz Jesu: Herz, mit der Dornenkrone umkränzt; bluttropfende Seitenwunde sowie trichterförmige Öffnung im Herzsattel, aus der Flammen und ein Kreuz hervorkommen.
Beschriftung
Anhänger (Medaille): Vs. "ERZBRUDERSCHAFT DER EWIGEN ANBETUNG"
Zustand
Der Rosenkranz wurde 1976 von Schwester M. Witgard Erler auf das bestehende Leinenband neu aufgezogen. Dabei wurde die Reihenfolge der Bestandteile korrigiert. Einige Perlen weisen Ausbrüche auf. Abschluss: Die Einlagen aus Perlmutt fehlen.
Eingangsjahr
1976
Provenienz
Auf Anfrage
Kommentar
Der Ordensrosenkranz wurde am Gürtel getragen. Das vorliegende Objekt stammt aus dominikanischem Besitz. 1848 wohnten im Kloster Sießen noch vier Dominikanerinnen, davon zwei Laienschwestern. 1860 wurde das Kloster von den Franziskanerinnen übernommen. Die letzte Dominikanerin (Agatha Walser) verstarb im Jahr 1862. Zur Datierung des Objektes: Die Einlegearbeiten und die Fassung des Kruzifixes verweisen auf eine Arbeit aus dem 18. Jh. Vgl. Objekte in Salzburg 2008, z.B. Kat. 2.348. (Datierung Mitte 18. Jh.), sowie Brauneck 1979, S. [255] (dreipassförmige Öse), Abb. 101.
Das Heiliglandkreuz, auch Jerusalemkreuz genannt, ist ein Kreuz mit in Holz eingelegten Perlmuttarbeiten. Die ersten Heiliglandkreuze stellten vermutlich Pilgerandenken dar, die aus Palästina nach Europa gelangten. Sie wurden jedoch schon bald in heimischen Werkstätten nachgebildet.
Das Heiliglandkreuz, auch Jerusalemkreuz genannt, ist ein Kreuz mit in Holz eingelegten Perlmuttarbeiten. Die ersten Heiliglandkreuze stellten vermutlich Pilgerandenken dar, die aus Palästina nach Europa gelangten. Sie wurden jedoch schon bald in heimischen Werkstätten nachgebildet.
Literatur
Zu den Dominikanerinnen von Sießen: Wespel / Heller 2005, S. 445 und 449. Zum Heiliglandkreuz: Krause-Schmidt 1999, S. 178.
Bearbeitung durch
PBS
Dateien
Sammlung
Zitat
“Rosenkranz (Ordensrosenkranz),” Die Rosenkranz-Sammlung des Klosters Sießen, accessed 27. April 2024, https://klostersiessen.omeka.net/items/show/2911.