Rosenkranz (Ordensrosenkranz)

Inventarnummer

1968-040

Objekt

Rosenkranz (Ordensrosenkranz)

Hersteller / Herstellungsort / Lokalisierung

Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul, Provinz Augsburg (DE)

Datierung

2. Hälfte 19. Jh. / 1. Drittel 20. Jh. (Abschluss)

Material / Technik

Träger: Baumwolle, geflochten (Rundlitze); Klammer und Ring aus AE; Aveperlen und Paternosterperlen: Holz, gedrechselt, behandelt; Anhänger (Medaille): AE; Einhänger (Wendekopf): wohl Bein, geschnitzt, behandelt; Abschluss (Kruzifix): Kreuz aus AE, mit Einlage aus Holz (wohl Ebenholz); Korpus Christi (gegossen) und Nimbus aus AE

Maße

L. gesamt: 45 cm; Anhänger (Medaille): H. 3,5 cm, B. 2,5 cm; Abschluss (Kruzifix): H. 10 cm, B. 4,7 cm

Beschreibung

7 Gesätze à 10 Perlen, ohne Spielraum auf eine schwarze Rundlitze aufgezogen. Die Aveperlen und die etwas größeren Paternosterperlen sind glatt und schwarz. Während eine Seite des orangen Wendekopfs das Antlitz Christi zeigt, ist die andere als Schädel gestaltet. Auf der Medaille ist der heilige Vinzenz von Paul (geb. 24. April 1581 in Ran quine / Pouy [seit 1828 St.-Vincent-de-Paul, Gascogne], gest. 27. September 1660 in Paris) wiedergegeben. Ein Kruzifix mit beidseitiger Einlage aus Holz und gegossenem Korpus Christi bildet den Abschluss. Korpus und Nimbus sind mit kleinen Nieten am Kreuz befestigt. Mithilfe der Klammer konnte der Rosenkranz am Gürtel getragen werden.

Beschriftung

Anhänger (Medaille): Vs. "STIFTER DER MISSIONSPRIESTER UND DER BARMHERZIGEN SCHWESTERN / H. VINCENTIUS / VON PAULA", Rs. "DIE / GÖTTLICHE / VORSEHUNG / VERLÄSST UNS NIE / IN DINGEN, DIE WIR / AUF IHRE FÜGUNG / UNTERNEHMEN"

Zustand

Seit 1969 wurden am Objekt keine Änderungen vorgenommen. Ein Gesätz besteht aus elf Perlen. Die Aveperlen weisen Ausbrüche auf und sind stark abgerieben. Abschluss: Starke Abreibungen. Es sind Fehlstellen in der rückseitigen Einlage zu erkennen. Die Kreuztafel, die Schmerzensmutter (?) und das Herz Mariae auf der Rückeite des Kreuzes fehlen.

Eingangsjahr

1969

Provenienz

Auf Anfrage

Kommentar

Vinzenz von Paul gründet mit Luise von Marillac (geb. 12. August 1591 bei Paris, gest. 15. März 1660 in Paris) 1633 die Gemeinschaft "Filles de la Charité" (heute: Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe vom heiligen Vinzenz von Paul). 1668 erhält diese die päpstliche Anerkennung. Der Ordensrosenkranz wurde am Gürtel getragen. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) beschloss im Dekret über die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens (Dekret Perfectae Caritatis) eine Vereinfachung der Ordenskleidung, was dazu führte, dass der Rosenkranz nach 1965 abgelegt wurde. Zur Bedeutung des Wendekopfs: Gemäß der ehemaligen Oberin der St. Barbara-Klinik in Augsburg (mündliche Mitteilung) – Schwester Samuela Hammer – wurde der Rosenkranz bei der Einkleidung mit den folgenden Worten überreicht: "Christus mein Leben – Sterben mein Gewinn". Vgl. auch Objekt Inv.-Nr. 1968-039. Bezüglich Medaille vgl. auch Medaille in Fassbinder 2003, Nr. 480, (Datierung 2. Hl. 19. Jh. – 1897), Taf. 60.5.

Literatur

Informationen zu den Vinzentinerinnen: https://de.wikipedia.org/wiki/Genossenschaft_der_T%C3%B6chter_der_christlichen_Liebe_vom_heiligen_Vinzenz_von_Paul (Zugriff vom 15.2.2018) und http://www.barmherzigeschwestern.de/ (Zugriff vom 15.2.2018). Zum hl. Vinzenz von Paul: Borengässer 1997, Sp. 1436–1439, 1436 und 1437. Zur heiligen Luise von Marillac: Sauser 2001, Sp. 862. Zum Dekret Perfectae Caritatis: http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_decree_19651028_perfectae-caritatis_ge.html (Zugriff vom 22.3.2019).

Bearbeitung durch

PBS

Dateien

1968-040.jpg

Zitat

“Rosenkranz (Ordensrosenkranz),” Die Rosenkranz-Sammlung des Klosters Sießen, accessed 1. Mai 2024, https://klostersiessen.omeka.net/items/show/2877.