Rosenkranz (Ordensrosenkranz)

1968-039

Rosenkranz (Ordensrosenkranz)

Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul, Provinz Augsburg (DE)

2. Hälfte 19. Jh.

Träger: Baumwolle, geflochten (Rundlitze); Klammer und Ring aus AE; Aveperlen und Paternosterperlen: Holz, gedrechselt, behandelt; Anhänger (Medaille): AE; Einhänger (Wendekopf): wohl Bein, geschnitzt, behandelt; Abschluss (Kruzifix): Kreuz aus Holz (wohl Ebenholz); Korpus Christi (gegossen), Nimbus, Kreuztafel, Schmerzensmutter (Mater Dolorosa) und Darstellung Herz Mariae (auf Rückseite des Kreuzes) aus AE; Fassung aus AE

L. gesamt: 54 cm; Anhänger (Medaille): H. 4,2 cm, B. 3,2 cm; Abschluss (Kruzifix): H. 11,4 cm, B. 5,2 cm

7 Gesätze à 10 Perlen, ohne Spielraum auf eine schwarze Rundlitze aufgezogen. Die glatten Aveperlen und die größeren, gerillten Paternosterperlen sind schwarz. Während eine Seite des orangen Wendekopfs das Antlitz Christi zeigt, ist die andere als Schädel gestaltet. Auf der Medaille (Inv.-Nr. 1969-059) ist der heilige Vinzenz von Paul (geb. 24. April 1581 in Ran quine / Pouy [seit 1828 St.-Vincent-de-Paul, Gascogne], gest. 27. September 1660 in Paris) wiedergegeben. Ein in Metall gefasstes Kruzifix aus Holz, mit gegossenem Korpus Christi, bildet den Abschluss. Korpus, Nimbus, Kreuztafel, Schmerzensmutter (Mater Dolorosa) und die Darstellung des Herzens Mariae (auf der Rückseite des Abschlusses) sind mit kleinen Nieten am Kreuz befestigt. Herz Mariae: mit der Dornenkrone umkränztes, flammendes Herz, von einem Schwert durchbohrt. Die Klammer, mit welcher der Rosenkranz am Gürtel befestigt werden konnte, trägt das Motiv der Immakulata (Immaculata expansis manibus) von der Wunderbaren Medaille.

Klammer: Vs. "MARIA SINE LABE CONCEPTA. ORA PRO NOBIS"; Anhänger (Medaille): Vs. "STIFTER D. MISSIONSPR. U. BARMHERZ. SCHWESTERN / H. VINCENTIUS V. PAUL", Rs. "DIE / GÖTTLICHE / VORSEHUNG VERLÄSST UNS NIE / IN DINGEN. DIE WIR / AUF IHRE FÜGUNG / UNTERNEHMEN"; Abschluss (Kruzifix): Vs. "INRI"

Seit 1969 wurden am Objekt keine Änderungen vorgenommen. Der Ring an der Klammer weist eine Lötspur auf. An einigen Perlen ist ein nachträglicher Farbauftrag sichtbar. Die Perlen und der Abschluss sind stark abgerieben. An der Fassung des Kruzifixes sind zwei gelötete Fehlstellen zu erkennen.

1969

Auf Anfrage

Vinzenz von Paul gründet mit Luise von Marillac (geb. 12. August 1591 bei Paris, gest. 15. März 1660 in Paris) 1633 die Gemeinschaft Filles de la Charité (heute: Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe vom heiligen Vinzenz von Paul). 1668 erhält diese die päpstliche Anerkennung. Der Ordensrosenkranz wurde am Gürtel getragen. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) beschloss im Dekret über die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens (Dekret Perfectae Caritatis) eine Vereinfachung der Ordenskleidung, was dazu führte, dass der Rosenkranz nach 1965 abgelegt wurde. Zur Bedeutung des Wendekopfs: Gemäß der ehemaligen Oberin der St. Barbara-Klinik in Augsburg (mündliche Mitteilung) – Schwester Samuela Hammer – wurde der Rosenkranz bei der Einkleidung mit den folgenden Worten überreicht: "Christus mein Leben – Sterben mein Gewinn". Vgl. auch Objekt Inv.-Nr. 1968-040. Bezüglich Medaille vgl. auch Medaille in Fassbinder 2003, Nr. 480 (Datierung 2. Hl. 19. Jh. – 1897), Taf. 60.5.

Informationen zu den Vinzentinerinnen: https://de.wikipedia.org/wiki/Genossenschaft_der_T%C3%B6chter_der_christlichen_Liebe_vom_heiligen_Vinzenz_von_Paul (Zugriff vom 15.2.2018) und http://www.barmherzigeschwestern.de/ (Zugriff vom 15.2.2018). Zum hl. Vinzenz von Paul: Borengässer 1997, Sp. 1436–1439, 1436 und 1437. Zur heiligen Luise von Marillac: Sauser 2001, Sp. 862. Zum Dekret Perfectae Caritatis: http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_decree_19651028_perfectae-caritatis_ge.html (Zugriff vom 22.3.2019). Zur Immaculata expansis manibus, die auf die Wunderbare Medaille zurückgeht: Fassbinder 2003, S. 289.

PBS