Rosenkranz (Zehner)

2000-304

Rosenkranz (Zehner)

Süddeutschland

2. Hälfte 19. Jh.

Träger: Metall (Kette); Aveperlen: Filigran (Metall, versilbert); Nuss: Metall; Credokreuz: Metall mit Metallüberzug (versilbert); Abschluss (Kruzifix): Metall mit Metallüberzug (versilbert), ziseliert, mit Anhänger aus Metall

L. gesamt: 26 cm; Abschluss (Kruzifix): H. 5 cm, B. 2,7 cm

1 Gesätz à 10 Perlen; die Aveperlen aus Filigran sind durch Kettchen miteinander verbunden. Die Nuss ist als flammendes Herz gestaltet. Das Credokreuz mit balusterförmigen Armen und Strahlenkranz ist einteilig. Ein Kruzifix aus Metall mit Dreipass-Enden dient als Abschluss. Sein unterer Kreuzbalken wird von einem Anhänger in Form eines geflügelten Engelsköpfchens geziert.

Nuss: Vs. "Andenken"

Die Nuss wurde von Schwester M. Witgard Erler am 31. Januar 2018 aus den Ringen gelöst und gewendet montiert.

1990er Jahre?

Auf Anfrage

Die Filigranarbeiten wurden maschinell gefertigt. Abschluss: In Schwäbisch Gmünd wurde im 19. Jh. der Anhänger aus Silberfiligran (Röschen) durch ein geflügeltes Engelsköpfchen ersetzt. Krause-Schmidt deutet die Darstellung als "Köpfchen in einem Dreipass". Vgl. Objekte in Salzburg 2008, Kat. 2.330. – Kat. 2.334. (Datierungen Mitte und Ende 19. Jh.).
Der Zehner, auch Mannsbeter, Paternosterschnur oder „Faulenzer“ im süddeutschen Volksmund genannt, wird hauptsächlich von Männern benutzt. Neben dem geläufigsten Rosenkranz mit fünf Gesätzen an zehn Aveperlen und dem Psalter, der aus 150 Aveperlen besteht, ist der Zehner die dritte und kürzeste Form des Rosenkranzes. Alle drei Formen sind für dasselbe Gebet geschaffen, das aus drei Mal fünfzig Ave Maria und drei mal fünf Vaterunsergebeten besteht. Die zehn Aveperlen des Zehners müssen entsprechend öfter gebetet werden.

Zur Einführung des maschinell gefertigten Silberfiligrans in Deutschland: Krause-Schmidt 1999, S. 149 und 204. Zum geflügelten Engelsköpfchen: ebd., S. 210. Zum Zehner: Jäger 2001, S. 16.

PBS